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MedienmitteilungVeröffentlicht am 13. November 2025

Hurrikan Melissa in der Karibik: Die Schweiz leistet Hilfe bei der Wiederherstellung der Grundversorgung

Bern, 13.11.2025 — Knapp zwei Wochen nach dem Durchzug des Hurrikans Melissa erschweren dessen Folgen immer noch den Alltag der Menschen in Kuba, Jamaika und Haiti. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schickt Unterstützung in Form von Fachwissen und Ausrüstung. Es stellt ausserdem 1,3 Millionen Franken zur Verfügung, um die Bedürfnisse der vom Hurrikan betroffenen Menschen in diesen drei Ländern zu decken.

Rund zehn Tage nach dem Durchzug des Hurrikans Melissa werden in mehreren Ländern der Karibik grosse Schäden verzeichnet. Insgesamt sind mehr als vier Millionen Menschen in Kuba, Jamaika und Haiti von der Katastrophe betroffen. Die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sind erheblich. Ein Grossteil der Ernte wurde vernichtet und viele Schulen sind geschlossen. In mehreren Regionen besteht aufgrund des verschmutzen Trinkwassers ein erhöhtes Risiko für die Ausbreitung von Krankheiten. Vor allem in Haiti nimmt die Zahl der Cholerafälle zu.

Hilfe für Kuba aus der Schweiz und der Region

Unmittelbar nach dem Hurrikan entsandte die Schweiz ein Team nach Kuba. Sechs Mitglieder des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) und eine Expertin des Schweizerischen Roten Kreuzes reisten aus der Schweiz an und zwei weitere Experten der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) wurden aus lateinamerikanischen Ländern entsandt. Die Mission wird vom kubanischen Roten Kreuz koordiniert. Die Schweiz ist eines der wenigen Länder mit einer Präsenz im Katastrophengebiet.

Das Schweizer Team arbeitet mit dem kubanischen Roten Kreuz in der Region Santiago de Cuba zusammen, die von der Katastrophe besonders betroffen ist. Aus der Schweiz wurden über 2,5 Tonnen Material nach Kuba geschickt. Dabei handelt es sich um Geräte zur Trinkwasseraufbereitung und -versorgung, die unter anderem in einer Poliklinik in der Stadt San Luis installiert werden.

Ein Teil der Ausrüstung wird auch für die Menschen in der Umgebung der Poliklinik den Zugang zu sauberem Trinkwasser wiederherstellen. Alle Massnahmen werden in Absprache mit den lokalen Behörden durchgeführt.

Antwort auf multilaterale Appelle

Die DEZA beteiligt sich ausserdem mit 500 000 Franken an einem Appell der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Die Mittel werden gleichermassen zwischen Kuba und Jamaika aufgeteilt und sollen für Notunterkünfte, sauberes Trinkwasser, medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung und die Bekämpfung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten verwendet werden. In Jamaika überwies die DEZA zudem 159 000 Franken an die NGO «Give Directly». 226 Haushalte, die von der Katastrophe schwer getroffen wurden, erhielten so eine finanzielle Nothilfe, damit sie für ihren Lebensunterhalt sorgen können.

Anpassung der laufenden Aktivitäten in Haiti

Die DEZA sieht insgesamt 445 000 Franken vor, um ihre laufenden Projekte in Haiti an die Folgen von Melissa anzupassen. Die Aktivitäten im Wassersektor und in der Katastrophenvorsorge werden verstärkt. Mit einem Teil dieser Mittel soll ein Projekt des UNO-Welternährungsprogramms im Bereich soziale Sicherung finanziert werden. Während des Hurrikans fanden im Übrigen mehr als 2000 Menschen Zuflucht in Schutzeinrichtungen, die mit Schweizer Unterstützung errichtet worden waren. Die Evakuierung der Bevölkerung in der Nähe dieser Einrichtungen verlief dank der Sensibilisierungsmassnahmen, die von den Gemeinden und lokalen Behörden mit Unterstützung des Schweizer Programms durchgeführt wurden, sehr gut.

Insgesamt stellt die Schweiz 1,3 Millionen Franken zur Verfügung, um die Bedürfnisse der vom Hurrikan betroffenen Menschen in diesen drei Ländern zu decken.