Die Wertschöpfung des Rohstoffhandels belief sich 2024 auf 19,2 Milliarden Franken
Neuchâtel, 18.11.2025 — 2024 generierten die im Rohstoffhandel tätigen Unternehmen eine geschätzte Wertschöpfung von 19,2 Milliarden Franken. Dies entspricht 2,3% der gesamten Wertschöpfung der Schweiz, die mit dem Bruttoinlandprodukt (BIP) verglichen werden kann. Die Kantone Genf und Zug stechen als grösste regionale Zentren des Sektors besonders hervor. Dies sind einige der Ergebnisse der neuen Statistik der Rohstoffhändler, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) erstellt wird und den monetären Beitrag des Sektors berücksichtigt.
Die neuen Zahlen wurden in Erfüllung eines Bundesratsauftrags erstmals ermittelt und liefern offizielle Informationen über die Wertschöpfung des «Kerns», also des Rohstoffhandelssektors im engeren Sinne, d. h. von Unternehmen, deren Haupttätigkeit der Rohstoffhandel ist. Die Ergebnisse beziehen sich auf das Jahr 2024. Unterstützende Tätigkeiten wie Transport, Finanzierung und Zertifizierung, die den «Cluster» des Rohstoffhandels bilden, werden in der Erhebung gemäss Bundesratsauftrag nicht berücksichtigt.
Beitrag des Rohstoffhandels zur Wertschöpfung der Schweiz
2024 generierte der Kern 2,3% der Wertschöpfung der Schweiz. Es handelt sich hierbei um die erste statistische Schätzung dieser Art. Auch wenn die erzielten Ergebnisse eine solide Referenzbasis liefern, gilt es zu berücksichtigen, dass sich der Sektor aufgrund der Unwägbarkeiten des internationalen Handels und schwankender Rohstoffpreise durch eine hohe Volatilität auszeichnet. Die Erhebungen der nächsten Jahre werden ein genaueres Bild der zeitlichen Entwicklung des Sektors zeichnen und wirtschaftliche Analysen ergänzen.
Bedeutung der Rohstoffhändler für den Schweizer Grosshandel
Seit langem nimmt der Grosshandel einen bedeutenden Platz in der Schweizer Wirtschaft ein. Innerhalb dieser Branche spielen Rohstoffhändler eine zentrale Rolle: Sie erwirtschaften allein rund ein Fünftel der Wertschöpfung. Der Handel mit Rohstoffen zeichnet sich durch die sehr spezifischen Geschäfte und eine starke internationale Ausrichtung aus. So verfügen zahlreiche spezialisierte, oftmals international führende Akteure über in der Schweiz ansässige Einheiten, die Waren im Ausland einkaufen und verkaufen und eine hohe Wertschöpfung erzielen. Diese Handelsströme verlaufen in der Regel ausserhalb der Schweizer Grenzen und die Produkte werden nicht in jedem Fall verarbeitet, doch die Entscheidungsfindung erfolgt auf Schweizer Gebiet.
Brennstoffe und Erze – zwei wichtige Wirtschaftszweige
Ein genauerer Blick auf die spezifischen Tätigkeiten des Rohstoffhandels zeigt, dass mehr als 80% der Wertschöpfung vom «sonstigen Grosshandel» erwirtschaftet werden. Hierbei sind insbesondere die im Grosshandel mit «festen Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen» sowie «Erzen, Metallen und Metallhalbzeug» tätige Unternehmen hervorzuheben, die 41,5% bzw. 33% der Wertschöpfung des gesamten Rohstoffhandels generieren.
6,4% der Wertschöpfung entfallen darüber hinaus auf den Grosshandel mit «Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln». Danach folgen Unternehmen, die in den Bereichen «chemische Erzeugnisse» (5,2%), «Handelsvermittlung von landwirtschaftlichen Grundstoffen, lebenden Tieren, textilen Rohstoffen und Halbwaren» (1,9%), «Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze» (1,9%) und «sonstige Halbwaren» (1,7%) tätig sind.
Hohe räumliche Konzentration
Die geografische Analyse zeigt eine hohe räumliche Ballung der im Rohstoffhandel tätigen Unternehmen. In Genf und Zug, den wichtigsten Zentren des Sektors, ist eine Vielzahl von Akteuren tätig, darunter mehrere der weltweit grössten Händler. Die in diesen zwei Kantonen ansässigen Unternehmen erwirtschaften allein 58,4% bzw. 27% der gesamten Wertschöpfung des Kerns. Darauf folgen, mit etwas Abstand, die Kantone Waadt (6,5%), Tessin (3,6%) und Zürich (2,3%).
Der Rohstoffhandelssektor wird von einigen wenigen Grossunternehmen dominiert. Diese Schlüsselakteure spielen eine wesentliche Rolle in der Schweizer Handelslandschaft und sind in einigen Wirtschaftszweigen und Regionen besonders stark vertreten.
Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des BFS.