Bundesrat Cassis trifft deutschen Aussenminister Wadephul in Berlin
Bern, 14.11.2025 — Bundesrat Ignazio Cassis weilte vom 13. bis 14. November 2025 in Berlin, wo er Bundesaussenminister Johann Wadephul zu einem offiziellen Gespräch traf. Diskutiert wurden die bilateralen Beziehungen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, das Vertragspaket zwischen der Schweiz und der EU sowie geopolitische Themen wie die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten. Der Vorsteher des EDA traf zudem die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Reem Alabali Radovan.
Das Treffen zwischen Bundesrat Cassis und seinem Amtskollegen Johann Wadephul stand im Zeichen der vielfältigen und ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland. Bundesrat Cassis verwies als Beispiel für die guten Beziehungen auf das kürzlich in Basel gefeierte 50-Jahr-Jubiläum der Regierungskommission Oberrhein. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz, namentlich in den Grenzregionen ist die wirtschaftliche Verflechtung äusserst eng. Weiter informierte der Vorsteher des EDA seinen deutschen Amtskollegen über den Stand des Pakets Schweiz – EU und die anstehenden innenpolitischen Schritte.
Schweizer OSZE-Vorsitz 2026: Geopolitische Herausforderungen im Fokus
Auch sicherheitspolitische Fragen wurden beim Treffen in Berlin vertieft. Die geopolitische Lage in Europa – insbesondere der Krieg Russlands gegen die Ukraine – bleibt eine grosse Herausforderung. Die Schweiz bereitet sich aktuell auf den OSZE-Vorsitz 2026 vor und will diesen aktiv nutzen, um den inklusiven Dialog und die Konfliktprävention in Europa zu stärken. Dies war auch eines der Hauptthemen beim zweiten Treffen in Berlin, welches mit Bundesministerin Reem Alabali Radovan stattfand.
Der EDA-Vorsteher hob in den Gesprächen die fortwährende Schweizer Unterstützung der Ukraine hervor: Mit ihren Aktivitäten in den Bereichen humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und Friedensprozess zeigt die Schweiz, dass ihre Unterstützung konkret ist. Bundesrat Cassis betonte zudem das multilaterale Engagement der Schweiz, insbesondere mit Genf als Sitz zahlreicher internationaler Organisationen. Mit Übernahme des OSZE-Vorsitzes im nächsten Jahr, zeigt sich die Schweiz ausserdem bereit, Verantwortung für Stabilität und Zusammenarbeit in Europa und darüber hinaus zu übernehmen.
Bei beiden Treffen in Berlin stand auch die aktuelle Situation im Nahost im Fokus. Die Schweiz begrüsst den amerikanischen Friedensplan, der darauf abzielt, den Krieg in Gaza zu beenden und eine Perspektive für einen nachhaltigen Frieden im Nahen Osten zu schaffen, und die bereits erzielten Fortschritte. Die Schweiz trägt, im Einklang mit dem Völkerrecht, zur Umsetzung des Plans und der New York Deklaration, die im September 2025 von der UNO-Generalversammlung verabschiedet wurde, bei. Dies mit dem Ziel, zur Zweistaatenlösung beizutragen. Die Schweiz verstärkt ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen und stellt gleichzeitig ihr Fachwissen in den Bereichen humanitäres Völkerrecht, humanitäre Hilfe, Abrüstung und Minenräumung zur Verfügung. Darüber hinaus will sie die Stärkung der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützen. Für die Umsetzung dieser Massnahmen stellt das EDA zusätzliche 20 Millionen Franken zur Verfügung.
Das jetzige Momentum muss genutzt werden, um der Gewaltspirale ein definitives Ende zu setzen und sowohl das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes als auch die Sicherheit Israels zu gewährleisten.
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