Bundesrat Ignazio Cassis nimmt an der ersten Konferenz der Italophonie teil
Roma, 18.11.2025 — Auf Einladung des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Republik Italien, Antonio Tajani, vertrat Bundesrat Ignazio Cassis am 18. November 2025 die Schweiz an der ersten Konferenz der Italophonie in Rom. An dieser Veranstaltung trafen sich Staaten und Gemeinschaften, welche die italienische Sprache verbindet, und verabschiedeten die Gründungserklärung der Gemeinschaft der Italophonie. Im Rahmen der Konferenz führte der EDA-Vorsteher zudem Gespräche mit Ministern verschiedener Länder, darunter Rumänien, Kosovo, San Marino, Slowenien und Somalia sowie mit dem Generaldirektor der IAEO, Rafael Mariano Grossi.
An der vom Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit der Republik Italien in Zusammenarbeit mit der Società Dante Alighieri organisierten Konferenz der Italophonie nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Staaten teil, in denen Italienisch eine Amtssprache ist oder Italienischsprachige eine historische Minderheit sind, sowie von Ländern und Gemeinschaften, die eine lebendige Beziehung zur italienischen Sprache und Kultur haben. Die Erklärung zur offiziellen Gründung der neuen Gemeinschaft der Italophonie wurde in Rom von 19 Staaten verabschiedet, darunter die Schweiz, die eingeladen war, den Ko-Vorsitz dieser ersten Konferenz zu übernehmen. Ziel ist die Förderung des politischen Dialogs, der internationalen Zusammenarbeit und des kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austauschs zwischen den Teilnehmenden. « Heute zeichnen wir die Konturen eines neuen Zuhauses, der Heimat der Italianità. Ziel ist, dass die heute gegründete Gemeinschaft der Italophonie wachsen und ein weiteres Mittel für Dialog und Nähe sein wird», sagte Bundesrat Ignazio Cassis in seiner Rede.
Austauschplattformen zwischen der Schweiz und Italien
Für die Schweiz ist die Italophonie auch ein wesentlicher Bestandteil der soliden und vielfältigen Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien. Die Schweiz und Italien haben nicht nur eine gemeinsame Sprache, sondern auch eine fast 800 Kilometer lange gemeinsame Grenze – die längste für beide Länder –, und sie pflegen eine umfangreiche wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie starke menschliche und kulturelle Beziehungen. Die beiden Aussenminister Cassis und Tajani haben die bilaterale Zusammenarbeit im Verlauf der letzten Jahre durch häufige Kontakte kontinuierlich gefestigt. So nahm Bundesrat Ignazio Cassis im Dezember 2024 an der Konferenz der italienischen Botschafterinnen und Botschafter in Rom teil, und Minister Antonio Tajani war im August 2025 in Bern zu Gast, um das diplomatische Korps der Schweiz zu treffen und die Sicht des Nachbarlandes auf verschiedene aktuelle Themen einzubringen.
2026 sind neue Initiativen zur Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern geplant. Ab Januar wird der Palazzo Trevisan degli Ulivi in Venedig, dessen Verwaltung das EDA übernommen hat, zu einer Plattform für Kultur, Innovation und Nachhaltigkeit. An den Olympischen und Paralympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 wird die Schweiz mit ihrem House of Switzerland präsent sein. Es wird die Besucherinnen und Besucher aus Italien und der ganzen Welt empfangen und die verschiedenen Formen des Schweizer Engagements im Alpenraum veranschaulichen.
Treffen mit italienischsprachigen Ländern
Bundesrat Ignazio Cassis traf im Rahmen der Konferenz Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Länder, darunter die rumänische Aussenministerin, Oana-Silvia Țoiu, die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für auswärtige Angelegenheiten und Diaspora der Republik Kosovo, Donika Gërvalla-Schwarz, den Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten von San Marino, Luca Beccari, den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Slowenen im Ausland der Republik Slowenien, Matej Arčon, und den Minister für auswärtige Angelegenheiten und Zusammenarbeit Somalias, Abdisalam Abdi Ali. Ausserdem führte der Vorsteher des EDA Gespräche mit dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Mariano Grossi.
Während dieser Gespräche thematisierte Bundesrat Ignazio Cassis unter anderem Fragen im Zusammenhang mit den Beziehungen zur Europäischen Union und erinnerte an den Einsatz der Schweiz für Sicherheit und Stabilität in Europa, das durch den Schweizer Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Jahr 2026 noch gestärkt wird. Bei der Arbeit der Schweiz in der OSZE werden auch Minderheiten einen Schwerpunkt darstellen.
Im Rahmen des Austauschs in Rom betonte der EDA-Vorsteher die Bedeutung der kulturellen Vielfalt und verwies dabei auf die «Emna da la lingua rumantscha», die Woche der rätoromanischen Sprache, die das EDA in Zusammenarbeit mit dem Kanton Graubünden und der Lia Rumantscha ins Leben gerufen hat und fördert. Die «Emna rumantscha», deren Auftakt 2025 in Rumänien stattfand, soll 2026 in Slowenien Station machen. «Die Pflege unserer Sprachen und Kulturen, selbst wenn sie noch so klein sind, bedeutet, Partnerschaften zu knüpfen, die auf Dialog, Respekt und Integration beruhen. Sie ist eine Investition in den Zusammenhalt und die Stabilität in Europa», sagte Bundesrat Cassis. In diesem Zusammenhang steht auch die Arbeitsreise von Bundesrat Cassis nach Afrika, wo er am 20. und 21. November 2025 an der 46. Ministerkonferenz der Frankophonie in Kigali teilnehmen wird.